Ein '''Patchkabel''' (engl. ''to patch'' ? zusammenstecken), auch '''Rangierkabel''', ist ein typ der und der , der für nicht fest verlegte en verwendet wird. Patchkabel sind meist .
Ursprünglich bezieht sich der Begriff Patchkabel auf kurze Kabellängen (z. B. 50 cm oder 1 m), jedoch existiert keine bestimmte Kabel, daher werden häufig jegliche variable, nicht fest verlegte Kabelverbindungen als Patchkabel bezeichnet. Patchkabel sind gewöhnlich etwa 0,3 bis 25 m lang, für längere Strecken bis zu 80 km werden meist fest installierte Verbindungen genutzt.
Patch- oder Anschlusskabel gibt es sowohl in als auch in -Ausführung, z. B. - oder -()-Patchkabel für oder .
Bei Kupferpatchkabeln bestehen die im Kabel aus flexiblen Kupfer im Gegensatz zu fest verlegten Kabeln, die aus massiven bestehen. Bei wird auf einen komplexen Kabelaufbau verzichtet und in der Regel bei ''Duplex'' auf flexiblere -Varianten zurückgegriffen (zwei leicht trennbare separierte ).
Kupferpatchkabel sind entweder eins zu eins verdrahtet (gleiche Positionen beider sind miteinander verbunden), oder bestimmte Adernpaare sind gekreuzt (). Umgangssprachlich, jedoch nicht präzise, wird der Begriff Patchkabel auch zur Abgrenzung von einem Crosskabel verwendet.
Verwendung
Das Patchkabel dient- zur Verbindung von Anschlüssen () eines Patchpanels (auch genannt) mit Ports eines anderen Patchfeldes; diese Verbindung nennt man ''Patch'' oder ''''
- zur Verbindung von Anschlüssen (Ports) eines Patchfelds mit einem Netzwerkverteilergerät (zum Beispiel , oder )
- der Anbindung von en (zum Beispiel mit ) an eine Netz.
Typen
Patchkabel werden bei verschiedenen Netztypen eingesetzt, zum Beispiel bei- -Netzen, definiert nach dem internationalen Standard
- von n
Häufig anzutreffende Kabeltypen sind vor allem , aber auch und .
Kategorien der Kabelqualität (Cat-1 bis Cat-8) siehe .
Herstellung
Kupferpatchkabel
Im Prinzip können Patchkabel für Twisted-Pair-Kupferanwendungen relativ einfach selbst konfektioniert werden. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass die Qualität und Güte eines Patchkabels maßgeblichen Einfluss auf die Performance und Güte der nimmt. Aderdurchmesser und Qualität der spielen hier ebenso eine Rolle wie der Stecker und die Qualität der Konfektion. Auch Faktoren wie und die damit verbundenen, möglichen Probleme der sollten hierbei nicht außer Acht gelassen werden. Es empfiehlt sich, durchgängig zertifizierte und geprüfte fertig konfektionierte Patchkabel einzusetzen.
Verdrahtung
Unabhängig vom tatsächlich verwendeten Standard werden die Kontakte von -Steckern und -n folgendermaßen durchnummeriert:
{|
|-
|
|
|
|}
Entsprechend dem verwendeten Standard werden die Kontakte nach TIA-568A/B für 100BASE-TX folgendermaßen verdrahtet:
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe6"
! Kontakt !! -568A Paarnr. !! -568B Paarnr. !! -568A Farbe !! -568B (AT&T 258A) Farbe
|-
| 1 (Tx+) || 3 || 2
| weiß/grüner Strich
| weiß/oranger Strich
|-
| 2 (Tx?) || 3 || 2
| grün/weißer Strich oder grün
| orange/weißer Strich oder orange
|-
| 3 (Rx+) || 2 || 3
| weiß/oranger Strich
| weiß/grüner Strich
|-
| 4 || 1 || 1
| blau/weißer Strich oder blau
| blau/weißer Strich oder blau
|-
| 5 || 1 || 1
| weiß/blauer Strich
| weiß/blauer Strich
|-
| 6 (Rx?) || 2 || 3
| orange/weißer Strich oder orange
| grün/weißer Strich oder grün
|-
| 7 || 4 || 4
| weiß/brauner Strich
| weiß/brauner Strich
|-
| 8 || 4 || 4
| braun/weißer Strich oder braun
| braun/weißer Strich oder braun
|}
TX: - bzw. Sende-Faser
RX: bzw. Empfangs-Faser
{|
|
|
|
|}
Der einzige Unterschied zwischen ''TIA-568A'' und ''TIA-568B'' ist die Vertauschung der Farben der Adernpaare 2 und 3 (Orange und Grün). Beide Standards verdrahten die Kontakte eins zu eins. Da die Verdrahtung bei beiden Standards abgesehen von den Aderfarben gleich ist, sind die Kabel funktionsgleich. Wichtig dabei ist, dass beide Enden eines Kabels nach demselben Standard verdrahtet sind (eins zu eins).
TIA-568B ist in den USA aus historischen Gründen noch recht weit verbreitet. In Europa wird allgemein nach TIA-568A verkabelt, da diese Belegung mit den allgemeinen Farbcodes der Telefoninstallationen übereinstimmt.
Fertigung
Stellt man Patchkabel für Ethernet nach oder -Standard her, so ist neben der falschen ( oder besser erforderlich) die eine häufige Fehlerquelle. Ist die Verdrillung bei oder 10BASE-T auf Grund der relativ niederen Signalen noch fast ohne Einfluss, so kommt ihr bei 100 MBit oder eine wesentliche Bedeutung zu.
Ethernet mit Twisted-Pair-Kabel nutzt symmetrische differenzielle Signale ( gegenseitig aus.
Gleiches gilt analog für die Einwirkungen externer Felder: wird durch die Einstrahlung die Spannung an einem der verdrillten Drähte beispielsweise um 5 erhöht, so erhöht diese (bedingt durch die Verdrillung) auch die Spannung am anderen Draht ebenfalls um 5 Volt, womit das Differenzsignal gleich bleibt, also die Einstrahlung keinen Einfluss auf die Signale hat.
In jedem Fall müssen daher bei 1000BASE-T und 100BASE-TX Pin 1 und 2 ein verdrilltes Adernpaar bilden, gleiches gilt für das Adernpaar auf Pin 3 und 6 (bei 1000BASE-T und 100BASE-T4-Kabeln bilden auch die Pins 4/5 und 7/8 jeweils verdrillte Paare). Außerdem sollten alle Drähte eines Adernpaars möglichst exakt gleich lang sein, und die Verdrillung darf nur auf einem kurzen Kabelstück (max. ca. 1,5 cm) fehlen bzw. entfernt werden.
Diese Art von Fehlern können nur teure - aufspüren (und einige Gigabit-Ethernet-n). Einfache LED-Tester hingegen arbeiten mit und zeigen daher nicht, welche Adernpaare verdrillt sind. Das alles gilt sinngemäß auch für 10BASE-T-Verkabelungen, wobei falsch verdrillt aufgelegte Adernpaare hier weit weniger stören.
Glasfaser-Patchkabel
Bei der Konfektionierung von Glasfaser- bzw. LWL-Patchkabeln werden die benötigten Fasern (bei Duplex eine Sende- (TX-) und eine Empfangsfaser (RX-)) mit Spezialwerkzeug abgesetzt und in die Ferrule (Steckerhülse) eines eingeklebt.
Danach wird der Faserüberstand angeritzt und definiert gebrochen.
Als nächster Schritt wird die Stirnfläche des Steckers mit einem Polierset .
Die des Patchkabels wird mittels einer am Steckerkörper realisiert, die unter das für die Entlastung zuständige <nowiki/>garn eingeklemmt wird. Zusätzlichen mechanischen Schutz bieten der Kabelmantel und die am Stecker bzw. Kabelübergang aufzubringende <nowiki/>tülle.
Die Güte und Qualität eines Patchkabels wird von Faktoren wie Genauigkeit der <nowiki/>übertragung evtl. zu massiven Zerstörungen am Stecksystem und anderen Komponenten führen.
Abgesehen davon führen Verunreinigungen und schlechte Konfektionsqualität schnell zu einer Erhöhung der System und erhöhen die . Umso wichtiger ist, dass die Stirnflächen bei der Fertigung durch ein einzeln begutachtet und kontrolliert werden und die Qualität der verwendeten Rohmaterialien kontinuierlich hoch ist.
Es gibt Bemühungen, durch neue Techniken und Weiterentwicklungen die Empfindlichkeit solcher LWL-Patchkabel zu reduzieren, um sie so anwenderfreundlicher zu gestalten.
Literatur
- Hans Joachim Geist: ''Großes Praxisbuch der Kommunikationstechnik.'' 1. Auflage. Elektor-Verlag, Aachen 2001, ISBN 3-89576-109-5
- Rudolf Huttary: ''Haushaltselektrik und Elektronik.'' 3. Auflage. Franzis Verlag, Poing 2001, ISBN 3-7723-4803-3
Weblinks
- , bei lwl-kabel.ch
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Patchkabel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Der Artikel kann hier bearbeitet werden.